
Das Heimkino im Wohn- oder Kinderzimmer
Ein Heimkino im eigenen Kinderzimmer – ein Gedanke, der als Jugendlicher für mich nicht wegzudenken war. Genauso auch für jeden Kino-Liebhaber… Der noch bei Mami und Papi wohnt. In den folgenden schritten erkläre ich euch, wie ihr das anstellt und was ihr dabei noch beachten müsst.
Bild & Ton – vom Zuspieler zu den Lautsprechern
Damit das Bild & der Ton von eurem Zuspieler auch zu euren Lautsprechern kommt, braucht ihr einen so genannten AV-Receiver. Dieser wandelt dann das Digitale Audio Signal um in ein Analoges und verstärkt dieses. Das Videosignal wird einfach (sofern nicht anders eingestellt) vom AV-Receiver weiter gegeben an den Fernseher und / oder Beamer. Wichtig beim Kauf zu beachten ist das der AV-Receiver:
- Genug Leistung für die Lautsprecher hat
- Genug Anschlüsse für euren Zweck bietet
- Genug Kanäle für eure Lautsprecher bietet
Generell sei gesagt das es besser ist, wenn man etwas überdimensioniert z.B. wenn ihr ein 5.1 oder 5.1.2 Setup haben wollt. Dann nehmt ruhig einen der 7.1 oder 7.1.2 unterstützt, damit ihr auch in näherer Zukunft aufrüsten könnt, wenn es allerdings geldlich nicht passt, reicht es natürlich auch einen zu nehmen der genau passt.
Beamer & Leinwand oder doch ein einfacher Fernseher?
Vor dieser Frage stand jeder Heimkino-Besitzer schon mal und es ist eine Frage die einen oft auch ins Grübeln bringt. Beides hat seine Vor- & Nachteile und keiner kann für DICH entscheiden. Hier kannst du dich noch weiter darüber informieren.
Wie viele Lautsprecher? & welche Technologien gibt es?
Am meisten verbreitet sind Dolby, DTS & Sony mit ihren Technologien aber welche davon ist Perfekt für mich? Auch hier kann dir niemand genau sagen, was Perfekt für dich ist. Wir bleiben mal bei Dolby, dort gibt es die Auswahl zwischen: Dolby Surround, Dolby Digital, Dolby Plus und Dolby ATMOS:
Dolby Surround & Dolby Digital
Dolby Digital und Dolby Surround sind beides 6-Kanal Mehrkanalton-Technologien. Das einzige Merkmal, welches die beiden unterscheidet, ist das Dolby Surround analog stattfindet und Dolby Digital wie es im Namen steht eben digital. Bei beiden werden mindestens 3 Front Lautsprecher und 2 Rear (Surround) Lautsprecher verwendet ergänzt durch einem .1 LFE (Low-Frequency-Effect) Kanal somit hat man dann ein 5.1 System.
Dolby Digital Plus
Dolby Digital Plus ist die nächste Generation des Mehrkanaltons. Dieses erweitert die bisherige Mehrkanaltonwiedergabe von 6 Kanälen auf 8-Kanäle. Während es bei Dolby Digital 3 Lautsprecher vorne & 2 Hinten waren, sind es nun bei Dolby Digital Plus 3 Lautsprecher vorne und 4 Lautsprecher hinten ergänzt von einem .1 LFE (Low-Frequency-Effect) Kanal. So hat man dann ein 7.1-System.
Dolby ATMOS
Diese Technologie ist die neuste aus dem Hause Dolby und verwendet Lautsprecher Arrays, also mehrere Lautsprecher die den gleichen Ton abstrahlen. Das System kann jedem Lautsprecher ein individuelles Signal zur Verfügung stellen. Dadurch ist es möglich noch mehr Front, Surround und Decken-Lautsprecher zu verwenden. Wodurch es möglich ist eine reale Simulation von z. B. Regen oder Hubschraubern zu ermöglichen.
Da wir das jetzt aus dem Weg haben kommen wir direkt zur nächsten Baustelle.
Welche Kabel brauche ich & welcher Querschnitt?
Egal ob Heimkino oder Stereo-Anlage – der Kabelquerschnitt wird oftmals unterschätzt. Lautsprecherkabel müssen mittlerweile mehr als eine technische Funktion übernehmen und so ändert sich der Anspruch an die Kabel. Häufig sollen die Lautsprecherkabel nicht sichtbar sein oder zu der restlichen Einrichtung passen und andererseits das Ton-Signal perfekt übertragen können.
Bei der Ermittlung des perfekten Querschnitts ist mit einem gewissen Signalverlust pro Kabelmeter zu rechnen. Dieser Verlust ist allerdings bei Kabellängen von 10 Metern, insbesondere bei Heimkino Systemen mit einer Verstärker-Ausgangsleistung von bis zu 80 Watt im eigentlich nicht hörbaren Bereich. Dabei zu beachten ist, dass das Kabel auch in die Anschlüsse der Lautsprecher passt. Bis zu welchem Lautsprecherkabel-Querschnitt die Satelliten ausgelegt sind, wird in auf den Produktseiten explizit ausgewiesen. Grundsätzlich gilt: Je kürzer der Übertragungsweg ist, desto höher ist die mögliche Lautstärke. Da nicht immer kurze Übertragungswege möglich sind, besonders bei Heimkinoanlagen ist es empfehlenswert bei einer Kabellänge von mehr als 7 Metern einen Querschnitt von 2.5 mm² zu verwenden.
Bananenstecker & Kabelschuhe
Die Adern der Kupferlitzen sind widerspenstig. Mal stehen sie ab und mal knicken sie ab uns schön sehen lose Kupferlitzen auch nicht aus. Kabelschuhe und Bananenstecker sollen dafür Abhilfe schaffen.
Kabelschuhe sind ein Aufsatz in welchen die Kupferlitze gesteckt und gepresst wird. Meistens werden Kabelschuhe an Madenschrauben oder Schraubklemmen verwendet. Bananenstecker hingegen werden nicht verschraubt, sondern einfach eingesteckt. Hierbei bitte drauf achten ob der Hersteller des AV-Receivers und der Lautsprecher, Kappen in den jeweiligen Anschlüssen hat. Diese ggf. entfernen. Wo platziere ich den Subwoofer? Wo platziere ich den Subwoofer? Wo platziere ich den Subwoofer?
Wo platziere ich den Subwoofer?
Der optimale Standort für den Brüllwürfel findet sich meistens vorne mittig zwischen den Front-Lautsprechern und dem Center-Lautsprecher. Sollte dies nicht möglich sein ist es kein Problem, denn es gibt einen simplen Trick wie man die optimale Position für den „kleinen“ findet. Wichtig ist ihn nicht in Ecken zu stellen denn sonst fängt er leicht das dröhnen an. Dazu einfach den Subwoofer auf die Hörposition stellen (Also auf das Sofa) und dann einfach Basslastige Musik abspielen und dabei durch den Raum kriechen. An der Stelle im Raum wo es sich am besten anhört, ist der perfekte Ort für den Subwoofer.
Anschließen der Lautsprecher
Stellen sie sicher, dass der AV-Receiver bzw. der Verstärker ausgeschaltet oder ggf. vom Stromnetz getrennt ist.
Die Lautsprecherkabel sollten möglichst so verlegt werden das diese nicht stören und auch nicht zu Stolperfallen werden. Hierbei können Kabelschläuche und Kabelkanäle helfen.
Schließen Sie die Lautsprecher an den AV-Receiver bzw. Verstärker an. Hierbei das verpolen und vertuschen der Lautsprecher vermeiden da diese durch die Verpolung nicht nach außen, sondern nach innen schwingen und durch das Vertauschen von Lautsprechern ein diffuses Klangbild entstehen kann.
Welchen Beamer Typen brauche ich?
Wir beschränken uns auf die drei gängigsten Typen.
LCD-Beamer
LCD-Projektoren funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie ein Monitor oder Fernseher. Sie verfügen über eine Aktivmatrix-Flüssigkristallanzeige welche durch sogenannte Dünnfilmtransistoren angesteuert werden. Mindestens drei dieser Transistoren werden benötigt, um einen Pixel zu erzeugen. Die heutigen Geräte verwenden in der Regel 3 LCD-Matrizen, auch als 3LCD bekannt, wobei es immer noch Modelle auf dem Markt gibt, die nur über eine Matrix verfügen. Neuere Modelle verwenden sogar eine vierte Matrix, welche ein gelbliches Licht erzeugt. Dadurch wird die Farbbalance wesentlich verbessert und man generiert eine hohe Lichtausbeute. Sollte man sich für den Kauf eines Gerätes mit nur einer Matrix entscheiden, muss man beachten das diese eine geringe Auflösung erzeugen. Dadurch wird das Bild wesentlich grobkörniger dargestellt.
DLP Beamer
Ein DLP-Projektor erzeugt jeden einzelnen Bildpunkt mithilfe eines separaten Spiegels. Diese können durch einen elektrischen Impuls gekippt werden, sodass das Licht auf die Projektionsoptik gelenkt wird. Durch die Kippung des Spiegels überlagern sich die einzelnen Farben, sodass quasi jeder beliebige Farbton erzeugt werden kann. Die Spiegel kippen zu diesem Zweck mehr als 5000 mal die Sekunde. Bei den verfügbaren Modellen ist sehr nach dem Baudatum zu unterscheiden. Ältere Geräte projizieren nacheinander alle drei Grundfarben. Bei neueren Versionen wurden weitere Farbsegmente hinzugefügt. Hier können es dann gar sechs oder sieben Farben sein, je nach den, welches Gerät man kauft. Die Erhöhung der Farbsegmentdichte Betrifft in der Regel alle Geräte ab dem Jahr 2009.
LED & OLED Beamer
Bei den LED-Projektoren kann man zwischen zwei Haupt- und zwei Untervarianten unterscheiden. Zum einen existieren die reinen LED-Systeme, welche mit licht emittierenden Dioden arbeiten, und zum anderen, jene die mit OLEDs, also organischen licht emittierende Dioden Funktionieren. Das Prinzip ist bei beiden das gleiche, die Beamer unterscheiden sich allerdings sehr stark in der Bildqualität. Beide Systeme enthalten entweder ein DLP-Element, welches also mit Spiegeln arbeitet oder ein LCD-Element. LCD wird vor allem bei den neueren Varianten verwendet, während die meisten Geräte von 2010 ein DLP-Chipsatz enthalten. Anzumerken wäre, dass es auch Hybridmodelle gibt, welche zusätzlich mit einer Laserdiode arbeiten. Dies ist in dem Umstand begründet, dass LED‘s im grünen Farbbereich nur eine schwache Lichtleistung erbringen. Ein wesentlicher Vorteil von LED-Beamern ist ihre extrem lange Lebensdauer von bis zu 20.000 Stunden und mehr, denn LEDs sind unanfällig für Störungen von außen. Auch der Energiebedarf ist äußerst gering, sodass man mit solchen Systemen auch noch die Energiekosten in Grenzen hält.
Fazit
Ein DLP-Beamer und LED-Beamer sind den anderen Projektoren vorzuziehen. Angemerkt sein, dass viele dieser Geräte auch den DLNA-Standard nutzen können. Hier sollte man vor dem Kauf entsprechende Informationen einholen. Zudem ist es wichtig zu überprüfen, welche Netzwerk-Standards unterstützt werden. Trotz vorhandenem Ethernet muss noch kein Zugang zum Internet möglich sein.
Welche Leinwand brauche ich?
Bei dem einen oder anderen kommt jetzt aber sicherlich die Frage auf: „Kann ich nicht auch einfach meine Wand weiß streichen?“ Nein das solltest du nicht machen, denn moderne hochauflösende Beamer benötigen eine feine Projektionsoberfläche, damit keine Details im Bild verloren gehen, oder störende Interferenzen provoziert werden. Die gute alte Raufaser-Tapete ist für diesen Zweck komplett unbrauchbar, weil sie viel zu grob ist und sich das Muster wie ein fleckiges Wasserzeichen über das Bild legt.
Es gibt verschiedene Bauweisen & Arten von Leinwänden. Es gibt die simplen weißen, es gibt aber auch graue Kontrast-Leinwände und welche die speziell für 3D gemacht sind. Dann gibt es noch Rahmen-Leinwände, Rollo-Leinwände, Stativ-Leinwände, Motor-Leinwände und und und und…
Kurz: Es gibt viele verschiedene für verschiedene Szenarien aber wir konzentrieren uns jetzt mal auf die einfache weiße Rahmenleinwand. Die auch in jedem Kino zu finden ist. Diese besteht aus einem Tuch, welches in einem Rahmen gespannt wird. Dadurch ist die Oberfläche immer glatt und Perfekt für die Projektion. Die Rahmenleinwand wird nach dem Zusammenbau einfach an die Wand gehängt.
Abstand zwischen Beamer und Leinwand
Natürlich ist es wichtig, wo genau der Beamer hängt und oder steht. Den Abstand zur Leinwand kann man sich einfach errechnen. Dazu gibt es bei BeamerShop24 einen Projektionsflächenrechner. dort einfach Hersteller & Modell auswählen. Danach einfach die maße der Projektionsfläche (Größe der Leinwand) eingeben, Format auswählen und tada spuckt der Rechner einem 2 Werte aus: einen minimalen Abstand und einen maximalen Abstand.
Sollte dein Beamer Modell nicht vorhanden sein ist das kein Problem, denn das kann man sich auch ganz einfach ausrechnen → Bildbreite * Zoomfaktor = Abstand. Also wenn wir eine Bildbreite von 2 m haben und einen Zoom Faktor von 2,75 wäre das: 2 m × 2,75 = 5,50 m also 5,5 m Entfernung zwischen Linse und Leinwand.
Wohin mit dem Beamer?
Wohin damit ist, dir überlassen aber generell gibt es ein paar Dinge, auf die du achten musst! Habe den Beamer während der Installation eingeschaltet und lass ein Testmuster anzeigen, damit kannst du dann das ganze direkt ausrichten und ärgerst dich nur einmal, wenn du etwas falsch gemacht hast. Kleine Fehler lassen sich im nach Nachhinein noch korrigieren größere allerdings nicht. Du kannst den Beamer an die Wand oder an die Decke hängen du kannst ihn aber auch auf einen Tisch stellen oder in ein Regal stellen. Mehr dazu beim Heimkinoraum-Video
Last but not least
Jetzt nur noch den Beamer via HDMI Kabel mit dem AV-Receiver verbinden und die ganze Technik mit Strom versorgen.
Was nun?
Beamer hängt, ist ausgerichtet & angeschlossen? Check
Lautsprecher sind aufgestellt, angeschlossen & eingemessen? Check
Kabel sind alle ordentlich verstaut? Check
AV-Receiver ist angeschlossen und eingerichtet? Check
Glückwunsch
Dem Heimkino Abend in deinem Kinderzimmer steht nun nichts mehr im Weg. Also worauf wartest du noch!
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